20101125

Great Love Affairs – Bücher (I): Aus meiner Kindheit

Die Bücher meiner Kindheit repräsentieren ein christlich-westliches Weltbild par excellence:

Cilly Schmitt-Teichmann / Charly Greifoner: Die Struwwelliese

Ich bekam das Buch zur Einschulung. Kurze Zeit später konnte ich es auswendig. Es handelt von einem kleinen Mädchen; sie tat allerlei Dinge, die sie nicht tun sollte, und die Dinge, die sie tun sollte, tat sie nicht. Am Ende wird sie von einem Auto angefahren, als sie beim Lesen eines Buches die Straße überquerte. Mit einem gebrochenen Bein ist sie von da an – geläutert – ein braves Mädchen. Zum Glück nimmt der moralische Läuterungsteil im Buch nur einen kleinen Teil ein! Dieses verlotterte, ungezogene, freie Mädchen ist einfach wunderbar!!

Louise Fatio-Duvoisin: Das große Buch vom Glücklichen Löwen

Ein rühriges Bilderbuch über einen Zoo-Löwen, der sein Glück sucht und dabei viele Abenteuer erlebt. Die Bilder und die Geschichten sind einfach süß.

Astrid Lindgren: Nils Karlsson-Däumling

Die Geschichte eines einsamen Jungen, der sich mit einem Däumling anfreundet, der die Mäusewohnung in der Wand seines Zimmers gemietet hat. Eine zarte Freundschaft entsteht.

David Henry Wilson: Ashmadi

Aschenputtel aus Sicht der Ratte Robert, der – als Einzelgänger und nachdenklicher Charakter – zum Kutscher für Aschenputtels Kutsche verwandelt wird. Bei der Rückverwandlung bleibt Robert die menschliche Sprache erhalten und er erlebt viele Abenteuer.

Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn

Huckleberry Finn war mir immer viel sympathischer als Tom Sawyer, er lebte so frei und authentisch.

Karl May: Durch die Wüste

“Durch die Wüste” steht exemplarisch für all die Bücher von Karl May. Karl May-Bücher waren die größte Leseleidenschaft meiner Kindheit. Bei meinen Altersgenossen war das total “out”. Meine Vater gab mir den ersten Band. Die ersten Leseversuche scheiterten, denn die ersten 40 Seiten von “Durch die Wüste” gehen über irgendetwas zum Einschlafen Langweiliges wie die Beschreibung von Hadschi Halef Omars Bart und Ahnenreihe oder so. Doch dann… Ich las sie immer und immer wieder, nächtelang mit Kerze und verstopftem Schlüsselloch und Türspalt, damit es meine Eltern nicht merkten. Sie merkten es aber trotzdem manchmal! Ich frage mich heute noch wie.

Edward Bulwer-Lytton: Die letzten Tage von Pompeji

Auch ein Buch, das ich von meinem Vater habe. Eine tolle Abenteuer- und Liebesgeschichte, in der es auch um frühes Christentum geht, zur Zeit des Ausbruchs des Vesuvs 79 n. Chr.

Erich Maria Remarque: Die Nacht von Lissabon

Ein weiteres Buch meines Vaters. Ich las einen ganzen Haufen Bücher von Remarque, aber dieses war mein Lieblingsbuch. Es spielt in einer einzigen Nacht 1942 in Lissabon, wo einem verzweifelten Flüchtenden Schiffskarten nach Amerika angeboten werden. Der einzige Preis hierfür ist es, die Geschichte des Mannes, der ihm die Tickets anbietet, anzuhören – über dessen eigenen Weg bis zu jenem Abend in Lissabon.

Irina Korschunow: Die Sache mit Christoph

Ein Jugendbuch über einen jungen Außenseiter, der sich umbringt – soweit ich mich an die Geschichte erinnere.

20101118

Weiblicher Raumohnekonzept

100_6700 (c) Naseen Kiliani100_6697 (c) Naseen Kiliani

Jungs, ich kann’s nicht lassen, sie muss auch mitmachen. Weil ich eben im Sessel nach oben blickte.  – Als sie neu war, bekam ich jedesmal einen Lachanfall, weil sie so riesig ist! (Durchmesser: 90 cm). Im Zimmer ist es, als wäre der Mond im Raum. Es hängt ein kitschiges Herzchen dran, das ich geschenkt bekam. Sie ist jetzt fünf Jahre alt und ich find sie immer noch toll. Ob’s noch größere gibt?

Originalraumkonzepte und gleichzeitig zwei meiner Lieblingsblogs: Zeichenblock und Painter’s Storyboard

20101117

Kroatien

Ich wurde Sommer 1971 in Kroatien (Finnland, Canada, Israel) gemacht.
Mein erster Freund (1987-89) ist Halbkroate (-finne, –canadier, –palästinenser). Er sah aus wie Remington Steele in Robert-Smith-Outfit und benahm sich wie er sich die Reinkarnation von Jim Morrison vorstellte. Über seinem 80iger-Jahre-Bett hing dieses schöne Dead-Kennedys-(Frankenchrist?)-Giger-Poster, das wurde dann glaub ich verboten. (Damals gab’s noch richtige Skandale: Jeanny von Falco etc.)
Seine Mutter kochte unglaublich leckeres Tintenfischrisotto mit schwarzer Tinte und nannte mich Wurmi – mit kroatischem (finnischem, canadischem, arabischem) Akzent.
Tintenfischrisotto hat auch Blixa Bargeld ca. 1995 mal im Fernsehen bei Bio gekocht.
Ich habe mir das Rezept schicken lassen. (Ich hab es nie gekocht.)
1986 (1991, 1990, 1999) war ich das bisher einzige Mal in Kroatien (Finnland, Canada, Israel). Schade eigentlich.

20101116

In Meeres Mitten

In Meeres Mitten (c) Naseen Kiliani

20101101 In Meeres Mitten; Öl und Ölkreide auf Leinwand; 40 x 40 cm – verkäuflich

Meine Oma ist zweiundneunzig. Sie hat zehn Kinder, davon sind neun verheiratet, niemand geschieden. Sie hat fünfzehn ehelige Enkel, davon sind sieben verheiratet, fünf liiert, zwei single und eine geschieden (und wahrscheinlich single). Sie hat zehn ehelige Urenkel. Am Sonntag war ein Familienfest und alle waren da. Mit den Angepartnerten sind es siebenundfünfzig (und mindestens noch dreißig andere, Kaminkehrer und so). Wahrscheinlich passen diese Werte nicht zu den üblichen Statistiken bezüglich Familiengröße, Scheidungsraten, Familienstreitigkeiten etc.

Neulich hatte ich eine Diskussion mit einem alten Freund, den ich seit über 20 Jahren kenne, über den “Wert” von Familie. Da wurde mir klar, wie weit ich inzwischen davon entfernt bin, diesem Konstrukt  “Familie” allzu viel Bedeutung beizumessen…

20101113

Ausstellung: "Kunst ! Post ! Karten!" in der TUFA Trier

wünschen hält ab I (c) naseen kiliani(c) Tufa Trier

Auch die Kunst feiert das 25-jährige-TUFA-Jubiläum und präsentiert die internationale Ausstellung KUNST!POST!KARTEN! - Mail-Art aus aller Welt. Mail Art ist grundsätzlich alles künstlerisch Gestaltete, was die Post im Postkartenbereich versendet. Solange die Post mitspielt, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. So kamen Postkarten im Riesenformat oder in Tortenform unbeschadet an. Mail Art ist auch Kunst zum Denken und arbeitet oft mit witzigen Wortspielen.

Ausstellung: 13.11. – 19.12.2010; TUFA Tuchfabrik Trier e.V., Wechselstr. 4, 54290 Trier; geöffnet: Mo/Di/Mi/Fr 14-17h, Do 17-20h, Sa/So 11-15h

Vernissage: 13.11.2010 um 19:30h

Finissage: 19.12.2010 um 15:00h

20101109

Nachtrag: Unglaublich – ich kann schon fliegen!

Tierfamilientest (c) Naseen Kiliani

Eine verwegene Frisur habe ich ja. Das deutet alles auf ein Frisörtrauma hin!! Und das ist bekanntlich unheilbar. Ich wusste bis heute nicht, dass ich darunter leide. Aber ich lerne schnell… Ja, ich erkenne mich deutlich wieder in diesem Portrait meines Unterbewusstseins.

Baumtest und Tierfamilientest

Heute interessierte ich mich dafür, was die typischen Spiele von Mädchen in verschiedenem Alter seien. Im Internet fand ich fast nur Mangelliteratur. Überall mangelt es. Die Entwicklung der Kinder wird immer anhand dessen beschrieben, was sie alles noch nicht können. Ein Kind ist also ein Mängelexemplar des Erwachsenen. Und massenweise wird Aggressivität bei Mädchen themati- und problematisiert. Beim Lesen wurde ich auch aggressiv!!! Auch scheint man sich nicht einigen zu können, wer benachteiligter ist, die Jungs oder die Mädchen. Außerdem sind die bösen Männer ein Problem, weil sie Frauen bzw. Mädchen zum Objekt machen und ihnen z.B. auf der Straße nachpfeifen. Und die armen Mädchen sind Opfer. Die armen Jungs auch, weil ja jetzt lange genug die Mädchen aufgrund ihrer Benachteiligung bevorzugt wurden und nun die Jungs die Benachteiligten sind. Am Ende der furchtbaren Suche landete ich auf einer Seite mit psychologischen Tests für Kinder, die noch ein Trauma brauchen. Das musste ich natürlich sofort ausprobieren. Keine Ahnung, welches Trauma ich jetzt habe und in welchem Alter ich gerade bin.

Test (c) Naseen Kiliani

20101108 Jetzt kommt das Trauma ans Licht!! links: Baumtest; rechts: Tierfamilientest

Aufgabe Baumtest: Male einen Baum, der dann (frauenzeitschriftspsychologisch, aber unter dem Label der Wissenschaft) gedeutet wird.
Aufgabe Tierfamilie: Male deine Familie als Tiere. Nummeriere und bezeichne die Mitglieder in der Reihenfolge, wie sie gemalt wurden. Was du als deine Familie definierst, ist dir überlassen. Das wird dann gedeutet.

20101108

Weibliche Steinzeit

Weibliche Steinzeit Female Stoneage (c) Naseen Kiliani
20101101 Weibliche Steinzeit (Female Stoneage); Öl auf Leinwand; 90 x 90 cm – Privatbesitz (Berlin)

20101106

Portfolio Update (Stand 06.11.2010)

Hier steht mein aktualisiertes Portfolio zum Download bereit. Die aktuellste Version des Portfolios ist immer in der oberen Navigationsleiste unter "Portfolio Download" zu finden.

Ausstellung: No Soul for Sale, Babe! – Club im Kietz e.V. Berlin

Einladung Vernissage Club im Kietz Baumschulenweg Naseen Kiliani
Ausstellung: 11.11. – 19.12.2010 im Club im Kietz e.V., Rodelbergweg 9, 12437 Berlin, S-Bahn Baumschulenweg; geöffnet täglich ab 15 Uhr
Vernissage: Donnerstag, 11.11.2010 um 18 Uhr
Club im Kietz eKarte Baumschulenweg (c) Club im Kietz e.V.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich unheimlich gerne mal in ganz normale Eckkneipen gehe, worum es sich im verpachteten Vorderteil der Räumlichkeiten des Club im Kietz e.V. handelt. Das Bier wurde schon getestet und für gut befunden. Also kommt vorbei und trinkt ein Bier mit mir!

20101104

Nächtliche Stapelstile I

Nächtliche Stapelstile I (c) Naseen Kiliani

20101031 Nächtliche Stapelstile I (Nightly Piling Styles I); Öl und Kohle auf Leinwand; 40 x 40 cm – verkäuflich

20101103

Ausstellung: Teltower Kunst-Sonntag

Teltow Flyer VorderseiteTeltow Rückseite 2

Ausstellung am Sonntag, den 7.11.2010 an verschiedenen Orten in Teltow; geöffnet 10 – 18 Uhr; organisiert durch die Galerie Altstadthof in Teltow; Verkehrsverbindung von Berlin: S25

Vernissage um 11:30 Uhr im Neuen Rathaus Teltow

Ich lasse mich lehren und leeren

Ich lasse mich lehren und leeren indem ich einfach male und nicht male…
Ich fand gerade diesen wunderschönen Artikel übers Malen von Ken Kewley auf der Seite von The Jerusalem Studio School. Hier ein paar Zitate:
“Knowing how to paint may not be good. This is not heart surgery. It is better when things have to be figured out each time. Getting lost is not dangerous in painting.”
“The painting is the result of the process of painting. Do not anticipate this. Forget that you are painting a painting, and even more, that it is a picture.”
“The secret (your methods) to painting needs to be discovered everyday. This is necessary because these secrets only work for a little while. Having painted awhile there is more to unlearn than to learn.”
“I do not know if I could have figured out yesterday what is clear today. What I do today is different than what I would have done yesterday. In this way slowness has a large impact. Slow looking, working quickly, day after day.”
“Many things are invented when one tries to repeat the past and fails through misunderstanding.”
“You must be willing to get rid of anything. Painting is visual poetry.”
“Stop at the thought of stopping.”

20101102

Heute im Büro (Nächtliche Stapelstile II)

Heute im Büro (c) Naseen Kiliani

20101031 Heute im Büro (Nächtliche Stapelstile II); Öl und Kohle auf Leinwand; 40 x 40 cm – Privatbesitz (Berlin)

 
Tatjana Rienecker